Die Wahl des Verkehrsmittel ‚Auto‘ für diese Reise war unter vielen Gesichtspunkten die Richtige.
Nicht nur, dass die CO2 Bilanz des PKW mit zwei Personen deutlich besser ist als die von jedem Linienflugzeug, auch die Möglichkeit einfach mal kurz von der Autobahn abzufahren und sich die Landschaft und vor allem die wunderschönen Strände dieser Welt anzusehen sprachen für die Fahrt mit dem Auto. Hinzu kam, dass wir eine Freundin, die zu dieser Zeit auf dem Jacobsweg unterwegs war, am Ende der Reise in Santiago de Compostela einsammeln wollten, um sie wieder mit nach Hause zu nehmen. Die Freundin hatte auch nicht viele andere Möglichkeiten, denn Sie wird von einer Angst vor Flughäfen geplagt. Wohl gemerkt Flughäfen! Der Flug an sich oder eine Angst vor einem Absturz hat damit nichts zu tun.
Aber die Rückreise ist eine Geschichte für sich.
Der dritte Tag der Reise brachte uns vom mittleren Westen Spaniens über sehr vereinsamte Autobahnen in südlicher Richtung einmal quer durch Portugal. Gerade auf dieser Strecke waren wir davon beeindruckt wie viele hundert Kilometer man mitten in Europa fahren kann, ohne eine einzige Menschseele zu sehen. Unsere blaue Kugel ist so unfassbar groß!
Die Belohnung des dritten Tages war die Ankunft in unserem ersten Zielort: ‚Lagos‘ (nein, nicht die Stadt in Nigeria). Nach dem fast schon traditionellen ersten entspannten Kaffee am Strand und dem damit verbundenen demütigen Blick aufs weite Meer hinaus, machten wir uns auf die Suche nach einem Kite-Lehrer, der uns in den nächsten Tagen unterweisen sollte. Über unsere Smartphones war schnell eine Kite-Schule gefunden und wir folgten den GPS Angaben zu einem etwas abgelegeneren Teil des großen Strands in Lagos. Neben einer abgeranzten Surfhütte aus stark in die Jahre gekommenen Brettern, lag unter einer Palme ein Einheimischer auf einer Sonnenliege und genoss offensichtlich ein Schläfchen in der Nachmittagssonne. „Filippe“. Dem Geruch nach zu Urteilen wurde in dieser wirklich winzigen Hütte eine riesige Hydrokultur feinsten Weeds gezüchtet.
Der Roadtrip an sich hatte schon das Potenzial in die eigenen Memoiren aufgenommen zu werden, aber gerade Begegnungen mit solch tollen Menschen wie Filippe machen den Trip unvergesslich und wieder mal deutlich, das es nicht darum geht WAS man macht, sondern DAS und vor allem MIT WEM man die Erlebnisse verbinden kann.